Leitbild und Struktur

Leitbild des Gemeinschaftsgartens


GARTEN

Wir bauen Gemüse, Beeren, Kräuter und essbare Pflanzen für den Eigenbedarf an. 

Wir gärtnern ökologisch und nachhaltig. Das bedeutet für uns: 

  • Wir legen Wert auf die Vielfalt an Sorten, Arten und Lebensräumen. 
  • Wir respektieren Pflanzen, Tiere und die Natur als Ganzes. 
  • Wir kaufen biologisches und samenfestes Saatgut.  
  • Wir geben alten Sorten einen Raum. 
  • Wir bauen versetzt an, mit dem Ziel ganzjährig ernten zu können.  
  • Wir schützen den Boden durch Gründüngung und Mulchen.  
  • Wir sehen in sogenannten ‚Unkräutern‘ etwas Positives: Nährstofflieferant, Pflanzenschutzmittel, Mulchmaterial …  
  • Wir orientieren uns am Lebenszyklus der Pflanzen und am Jahreslauf.  
  • Wir beobachten mit wachen Sinnen das Wachstum im Garten, probieren neue Dinge aus und lernen dazu. 

Wir bewirtschaften nach Kreislaufprinzipien. Das bedeutet für uns:

  • Wir gewinnen unseren eigenen Kompost im Schnellkompostverfahren. 
  • Wir werfen kein Plastik, keine gespritzten und gekochten Essensreste auf den Kompost. 
  • Wir verwenden brauchbares Material wieder. 
  • Wir gewinnen Teile unseres Saatguts selbst. 
  • Wir sammeln das Regenwasser auf und verwenden es zum Gießen. 

Wir bringen nichts Schädliches in den Garten. Das bedeutet für uns:  

  • Wir sind so plastikfrei wie möglich.  
  • Wir nutzen keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel, Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. 
  • Wir bringen keine unnötigen Dinge in den Garten. 
  • Wir entsorgen kaputte Dinge, die nicht repariert werden können. 
  • Wir wägen bei Geschenkangeboten vorher ab, ob wir sie brauchen können. 

GEMEINSCHAFT

Unsere Grundlagen: 

  • Der Garten wird von der Gemeinschaft getragen. 
  • Wir entwickeln unseren Garten Im Rahmen unserer Leitlinien weiter. 
  • Wir haben Freude am gemeinsamen Gärtnern. 

So gehen wir miteinander um: 

  • Wir geben uns Mühe sachlich, lösungsorientiert, tolerant und wertschätzend zu kommunizieren.
    • Ich-Botschaften formulieren 
    • eigene Bedürfnisse formulieren
    • zuhören
  • Jede*r, der sich mit der Gemeinschaftsgartenidee identifizieren kann, ist herzlich willkommen. 
  • Wir haben feste Absprachen für Entscheidungsfindung und für Informationsaustausch. 
  • Wir respektieren getroffene Absprachen. 
  • Wir feiern einmal im Jahr gemeinsam uns und unsere Ernte. 
  • Wir tolerieren unser gegenseitiges Handeln. Toleranz hört da auf, wo die Bereitschaft fehlt eine gemeinsam Lösung in der Sache zu finden. 

So organisieren wir uns: 

  • Für das Gelingen unseres Projekts braucht es Verantwortung und Zuverlässigkeit.
    • Jeder bringt die Bereitschaft mit, sich einzubringen.
    • Verantwortung übernimmt man freiwillig und ohne Druck, doch es bedarf der Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit.  
    • Wie und in welchem Umfang der einzelne mitwirken möchte, schätzt jeder bei der Jahresplanung realistisch selbst ein. Wer seinem Dienst nicht nachkommen kann, kümmert sich selbst um Ersatz. 
  • Wir haben feste Gieß- und Schneckensammeldienste, monatliche Skypetreffen und gemeinsame Gartenaktionen.
  • Wir sind offen dafür voneinander zu lernen. Neue Ideen sind willkommen und werden in der Gruppe besprochen. Unser Leitbild dient als Grundlage zur Entscheidungsfindung. 
  • Wir definieren gemeinsam Verantwortungsbereiche und Aufgaben und verteilen diese.
    • Der/die Verantwortliche ist Ansprechpartner für die Aufgaben im jeweiligen Bereich. 
    • Er/sie hat die Möglichkeit sich jederzeit Unterstützung aus dem Team zu holen. 
  • Unser Team besteht aus Gartenverantwortlichen, Helfern und Fans. Aus dem übernommenem Verantwortungsgrad ergibt sich der Entscheidungsspielraum. 

Unsere Visionen:

  • Wir wollen mit unserem Gemeinschaftsgarten Inspiration und Vorbild sein. 
  • In Zukunft kann der Garten zu einem Lernort werden. 

Strukturen

1. Informationskanäle

  • der direkteste Kommunikationsweg ist der persönliche Austausch im Garten und bei  Skypetreffen  
  • die wichtigsten organisatorischen Informationen (z.B. Einladungen, Protokolle, Gartenplanung…) verschicken wir per E-Mail
  • kurzfristige Absprachen und Informationen erfolgen meist über Signal (z.B. kurzfristig notwendige Aufgaben und Informationen,…)
  • wem Informationen fehlen, holt sie sich ein  

2. Skype-Treffen: 

  • monatliches Skypetreffen: mittwochs, 10 Tage vor den Garten-Aktionen 
  • Aktive Gartenmitglieder nehmen am Skyeptreffen teil. 
  • Falls verhindert: bitte in der Gruppe Bescheid geben und Protokoll lesen 
  • Beginn: 20 Uhr pünktlich! (ab 19.45 Uhr Zeit für Ankommen und Austausch) 
  • Dauer: 1,5 Std (max. 2 Std)
  • Inhalt: gartenbezogene und organisatorische Themen
  • zu Beginn legen wir die Tagesordnungspunkte, die Moderation, die Protokollführung und die Beschlussfähigkeit fest
  • Grundablauf für die Treffen:
    • Ist-Zustand im Garten
    • anstehende Arbeiten klären und wer beteiligt sich 
    • Termine 
    • Anschaffungen
    • Sonstiges
  • eine Person moderiert durch das Treffen, eine andere Person schreibt ein Protokoll
  • im Sommer können die Treffen persönlich im Garten stattfinden

3. Kommunikation: 

  • wir geben uns Mühe sachlich, lösungsorientiert, tolerant und wertschätzend zu kommunizieren (z.B. Ich-Botschaften formulieren, eigene Bedürfnisse formulieren, einander zuhören, versuchen den anderen zu verstehen)
  • Konflikte werden im persönlichen Gespräch geklärt (nicht schriftlich, nicht im Skypetreffen) – Selbstreflexion ist für uns wichtig 
  • bei Bedarf können Gruppenmitglieder bei der Klären von Konflikten hinzugezogen werden  

4. Entscheidungen: 

  • wichtige Entscheidungen, die allgemeine Gartenplanung betreffen, werden von allen Gartenverantwortlichen gemeinsam getroffen 
  • für Entscheidungen sollten die Gartenverantwortlichen persönlich oder auf Skype gemeinsam anwesend sein
  • alle Anwesenden können mitentscheiden – die Ideen und Beiträge aller Beteiligten sind uns wichtig 
  • mindestens 2/3 der Gartenverantwortlichen müssen abgestimmt haben, sonst sind wir nicht beschlussfähig
  • Gartenverantwortliche haben Vetorecht 
  • Konsens ist erstrebenswert, wenn nicht möglich, dann reicht die Mehrheit
  • Entscheidungen, die nur einen bestimmten Bereiche betreffen, werden mit dem Gartenverantwortlichen dieses Bereichs besprochen 

5. Jahresplanung: 

  • die Jahresplanung wird idealerweise im Dezember oder Januar von den Gartenverantwortlichen aufgestellt
  • für die Jahresplanung können alle ihre Wünsche für die neue Saison äußern
  • alle schätzen ein in welchem Umfang sie sich im Garten einbringen können – daraus ergibts sich die Kapazität für die Anbaufläche
  • die Gartenverantwortlichen erstellen eine Grobplanung und teilen die Detailplanung untereinander auf 

6. Gemeinsame Garten-Actions:

  • Garten-Actions finden am ersten Samstag im Monat statt  
  • Was ist wichtig:
    • im Skyptreffen wird die gemeinsame Garten-Action vorbesprochen
    • eine Person bereitet für diesen Tag die Garten-Action vor und ist am Tag vor Ort
    • die monatlichen Treffen stehen auf der Website und werden zusätzlich per Mail und Signal angekündigt 
  • weitere Garten-Actions werden kurzfristig terminiert 
  • darüber hinaus kann sich jeder für eine Garten-Action an beliebigen Tagen mit anderen verabreden 

7. Allein im Garten – Was kann ohne Absprache umgesetzt werden: 

  • was im Rahmen von der Jahresplanung, Skypetreffen und Garten-Actions besprochen wurde, kann ohne weitere Absprachen selbstständig umgesetzt werden, im Zweifel Rücksprache mit dem Gartenverantwortlichen des jeweiligen Bereichs
  • zu kompostierendes Material wird auf einer definierten Ablagestelle zwischengelagert 
  • Schneiden von Gras an den Wegrändern als Mulchmaterial
  • Wasserholen
  • im Schuppen Ordnung halten 

8. Anschaffungen: 

  • wer etwas anschaffen möchte schlägt es im Skypetreffen vor und fragt wer sich mit welchem Betrag beteiligt
  • die Kosten für die gemeinsame Saatgutbestellung werden Anfang des Jahres gemeinsam von allen getragen 
  • es steht jedem frei auf eigene Kosten Anschaffungen zu tätigen und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen 
  • jeder, der im Garten tätig ist, bringt seine eigenen Handschuhe und möglichst Kleingeräte (z.B. kleine Handschaufeln) mit

9. Ernte: 

  • von Pflanzen, die viel Ertrag abgeben (z.B. Mangold, Feldsalat, …), kann jeder ernten 
  • bei Gemüse, das weniger Ertrag bringt, sprechen wir die Ernte ab  (z.B. Kürbisse, Kartoffeln, rote Beete, Lauch, Melonen, …)
  • viele Pflanze können nach der Ernte weiterwachsen und mehrfach beerntet werden, dann ernten wir nur blattweise (z.B. Salat, Kräuter, Mangold, Grünkohl, …)
  • wir ernten nur so viel, wie wir kurzfristig verbrauchen 

10. Neueinsteiger: 

  • neue Garteninteressierte sind herzlich willkommen 
  • Leitbild und Regeln geben Orientierung und dienen als Basis unserer Gruppe 
  • jeder Neueinsteiger bekommt einen Ansprechpartner